"Raw real American made music"! Und was für welche! Großartig! Die Scooter Brown Band aus Montgomery/Texas ist einer dieser wunderbaren, so unbeschwert rau, zwanglos und verwegen aufspielenden Red Dirt Rock-Acts, wie es sie wohl nur in Texas gibt. Das Quartett aus Montgomery/Texas wird mit seinem neuen, bereits 4. Album, wohl nun endgültig auch die Aufmerksamkeit erfahren, die es mit seiner prächtigen Musik auch verdient. Die Konsistenz ihres kochenden musikalischen Gebräus ist schön straight, dreckig und sehr kraftvoll, angerührt aus besten Zutaten des Rootsrocks, Americana, Countryrocks, Bluesrocks, Outlaw Rocks und vor allem auch des Dixie Rocks und Southern Rocks. Krachende Riffs, zünftige, erdige, geradezu elektriesierende, glühende, viel Energie freisetzende Lead-Gitarren, zuweilen verbunden mit einem feinen Orgel-Untergrund, eine pulsierende Rhythmusfraktion, aber auch sich prächtig in unseren Ohren festsetzende Melodien bestimmen das Geschehen. Frontmann Scott Brown (starke, Red Dirt-geeignete Stimme), der auch die zweite Gitarre spielt, und der blendend zu Werke gehende Lead Gitarrist Brian Rowe ergänzen sich hervorragend und pushen sich, zudem angetrieben von dem Drive der Rhythmusleute, immer wieder zu neuer, massiver Gitarrenpräsenz, teils mit tollen Soli. Die "Mugge" strotzt nur so vor Kraft. In etwa bewegt sich die Scooter Brown Band auf dem Terrain solcher Kollegen wie den Thieving Birds, Whiskey Myers, der einstigen, so großartigen Kyle Bennett Band, Cross Canadian Ragweed, Cody Canada & the Departed, der Mike McClure Band, aber auch Blackberry Smoke und der bekannten, alten Southern Rock-Heroen. Ja, dieser wunderbare Southern Rock-Spirit ist allgegenwärtig. Aber auch die bereits erwähnten Bluesrock-Einflüsse, die immer mal wieder vorkommen, stehen der Truppe bestens zu Gesicht. Wie zum Beispiel bei der einzigen Fremdkomposition des Albums, "Midnight train to Memphis", im übrigen geschrieben von dem fantastischen Chris Stapleton und Mike Henderson. Erdige Gitarren, ein kochender "rural" Groove, viel Druck, glühende Leads, rauer Gesang und viel Seele bestimmen diesen "Killer"-Song. Hat entfernt gar etwas von Mike Zito. Der Auftakt dieses Klasse Albums gehört jedoch dem drückenden, geradeaus losrockenden "Olivia". Wie unter Starkstrom stehende Gitarren und Amps, wuchtige Power-Riffs, ein packender Groove, fette Leads und ein prächtiges Southern Rock-Flair sind die dominierenden Indikatoren dieses "Hammer"-Rootsrockers, der allerdings auch mit einer starken Melodik aufwartet. Ein super Auftakt - und es geht auf diesem Level munter weiter. Das folgende "Pills & whiskey" ist ein satter Red Dirt-Rocker, erneut vollgepackt mit rauen Gitarren und einem klasse Orgel-Background. Geht ordentlich zur Sache. Saustark das "brennende" Lead Gitarren-Duell im Break. Strahlt eine fulminante Southern Rock-Power aus. Nach dem irgendwo zwischen ZZ Top und zünftigen Cross Canadian Ragweed angesiedelten "Doctor", zelebriert die Band mit dem herrlichen, wunderbar melodischen "Moving on" eine Nummer in der Tradition großer Balladen der Southern Rock-Zunft, vor allem von Lynyrd Skynyrd. Großartig hier die satten, flüssigen E-Gitarren in Verbindung mit harmonisch abgestimmten Orgel-Klängen. Das ist richtig stark! Toll auch der genauso eingängige, wie mit viel erdigem Southern-Flair in Szene gesetzte Red Dirt Roots-/Countryrocker "Tommy", das bluesige, dreckige, wieder von einem tollen Groove getragene "Need to be saved", wie auch die hinreissende, voller Southern-Esprit steckende Ballade "Make it out alive". Ein amerikanischer Fan beschreibt die Musik des Albums als "hard hitting, American Southern Rock'n Roll". Packen wir noch die zwei kleinen Wörtchen "Red Dirt" dazu, stimmt dies zu einhundert Prozent. Die Scooter Brown Band mit einen tollen Album, das mitten ins Herz, sowohl der Red Dirt-, als auch der Southern Rock-Gemeinde trifft. "Truly American Grit music at it's finest"! Jungs, Gratulation zu diesem Volltreffer!
Das komplette Tracklisting:
1. Olivia - 3:42
2. Pills & Whiskey - 3:52
3. Doctor - 3:16
4. Moving On - 5:45
5. Tommy - 4:24
6. Take Me Down - 3:45
7. Midnight Train to Memphis - 3:32
8. Need To Be Saved - 3:45
9. Hard Times - 4:26
10. Live Free - 4:18
11. Make It Out Alive - 4:43
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